Ich habe folgende Noten in der Abschlussprüfung geschrieben. Bin ich durchgefallen? Muss ich zur mündlichen Ergänzungsprüfung?
Eine sehr häufige Frage von Prüflingen an mich, die auch regelmäßig nach den schriftlichen Prüfungsterminen im Forum bei fachinformatiker.de gestellt wird, ist die nach der bestandenen Prüfung bei schlechten Noten. Mit einer kurzen Google-Suche kann man sich diese Frage aber selbst beantworten, sodass ich zugeben muss, dass sie mich inzwischen schon ein wenig nervt.
Hier gibt es z.B. einen tollen Online-Rechner, der genau zeigt, ob man bestanden hat oder nicht: Notenrechner für die IT-Berufe.
Grundsätzlich erkläre ich auch schon in der allerersten Podcast-Episode, wann man bestanden hat: Aufbau und Ablauf der Abschlussprüfung. Hier nochmal kurz zusammengefasst (und nachzulesen in der Verordnung über die Berufsausbildung im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik):
- Ein „ungenügend“ (6) in einem der Prüfungsteile führt zum Nicht-Bestehen der Prüfung.
- Ein „ausreichend“ (4) in Teil A und Teil B führt zum Bestehen der Prüfung.
- Wenn in max. 2 Bereichen von Teil B nur ein „mangelhaft“ (5) erreicht wurde und in einem anderen mind. „ausreichend“ (4), kann die Prüfung durch eine mündliche Prüfung von 15 Minuten in einem durch den Prüfling zu bestimmenden Themenbereich ergänzt werden. Die Gewichtung ist dann 2:1 (altes Ergebnis:Ergänzungsprüfung).
Zur mündlichen Ergänzungsprüfung habe ich auch bereits eine Podcast-Episode aufgenommen: Ablauf der mündlichen Ergänzungsprüfung.
Wichtig ist vielleicht noch zu ergänzen, dass man als Prüfling nur den Teil der Prüfung (also A oder B) wiederholen muss, in dem man durchgefallen ist. Wenn man z.B. die schriftliche Prüfung versemmelt hat, kann man trotzdem noch das Projekt erfolgreich bestehen. Man muss dann in einem halben Jahr nur noch einmal die Prüfungen schreiben. Genauso kann man nur das missglückte Projekt wiederholen, wenn die schriftlichen Leistungen ausgereicht haben.
Die schriftlichen Prüfungen GA1 und GA2 werden übrigens von Prüfern wie mir korrigiert, also von Menschen. Und glaube mir, es wird immer versucht, die Prüflinge wohlwollend zu bewerten. Niemand lässt dich absichtlich durchfallen! WiSo wird allerdings maschinell korrigiert, sodass es hier keinen Interpretationsspielraum gibt.
Und ein weitere Anmerkung: Ja, deine eigene Prüfung war seit vielen Jahren mit Abstand die schwierigste! Denn in der konkreten Prüfungssituation unter Zeitdruck erlebst du die Aufgaben ganz anders als beim lockeren Vorbereiten zuhause. Schau dir die Aufgaben mit ein wenig Abstand in einigen Wochen noch einmal an und du wirst sehen, dass sie doch gar nicht so schwierig waren!